Mahnmal-Projekt geht in die Umsetzungsphase

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Anstelle des unansehnlichen Wasserspiels wird zukünftig ein Mahnmal für den Frieden auf dem Kirchenvorplatz von St. Liborius stehen. Rund 30 Schüler der Beruflichen Gymnasien der BBS Bremervörde haben in den vergangenen Monaten im Rahmen des Projektkurses Geschichte sieben Entwürfe für ein Friedensmahnmal erarbeitet (wir berichteten). Ende Mai wurden die Entwürfe der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine 14-köpfige Jury, die sich aus lokalen Vertretern von Stadt, Kirche, Bildung, Kultur und Denkmalpflege zusammensetzt, entschied sich für den Entwurf “Deine helfende Hand”. Auf Basis dieses Entwurfes soll in den nächsten Monaten in Zusammenarbeit mit Profis aus Kunst und Technik ein Friedensmahnmal für den Kirchenvorplatz von St. Liborius gefertigt werden.

Unter Anleitung von Geschichtslehrer Daniel Graack und Michael Freitag-Parey von der Gedenkstätte Lager Sandbostel eigneten sich die Schüler historisches Hintergrundwissen und die theoretischen Grundlagen an, auf deren Basis sie sieben Entwürfe für ein Friedensmahnmal für den Kirchenvorplatz erarbeiteten. Die Projektergebnisse der Konzeptionsphase wurden Ende Mai im Rahmen einer Vernissage in den Räumen der Sparkassen-Geschäftsstelle in Bremervörde der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Entwürfe sind sehr heterogen und reichen von klassischen Skulpturen bis zu interaktiven Installationen. Neben der Fertigung eines Modells oder einer Skizze beinhaltet jeder Entwurf eine ausführliche Konzeptbeschreibung. “Ich bin wahnsinnig stolz auf die Schüler. Sie waren mit Herzblut dabei, sind über sich hinausgewachsen und haben einen professionellen Maßstab für die weitere Arbeit gesetzt”, lobte Geschichtslehrer Daniel Graack das Engagement seiner Schüler.

Während der knapp einwöchigen Ausstellung im Foyer der Sparkassen-Geschäftsstelle bestand die Möglichkeit, sich die Entwürfe anzusehen und für den Favoriten abzustimmen. Beim Publikumsvoting lagen die Entwürfe “Deine helfende Hand” und der “Wegweiser zum Frieden” fast gleich auf. Die Jury entschied sich am Ende für den Entwurf “Deine helfende Hand”. Der Entwurf sieht eine Skulptur mit verschieden großen Händen vor, die eine drehbare Kugel als Symbol für die Erde halten. Entwickelt haben das Konzept Verena Krystkowiak, Lisa-Emily Jochim, Bahre Rahimi und Rieke Kniep. Das Mahnmal hat einen interaktiven und appellativen Charakter, wie die Projektgruppe erörtert: “Die Kugel symbolisiert unsere Erdkugel. Die verschieden großen und stützenden Hände dienen der Darstellung unterschiedlicher Generationen unserer Gesellschaft. Wir brauchen jeden einzelnen Menschen der Welt. Ob Mann oder Frau, hellhäutig oder dunkelhäutig, jung oder alt, aus dem Westen oder aus dem Osten, ob religiös oder nicht, reich oder arm; wir alle zusammen als eine Gemeinschaft müssen jetzt handeln, sodass der Frieden in Zukunft zur Realität wird. Wir wollen ein Mahnmal, welches unsere Gesellschaft auffordert, sich aktiv zu beteiligen.” Überzeugt hat die Jury zum einen die optische Gestaltung des Entwurfs, zum anderen der einfache inhaltliche Zugang zu dem Werk über die symbolisch aufgeladenen Motive Hand und Kugel.

Jetzt beginnt die Umsetzungsphase. In dieser Projektphase soll auf Basis des Siegerentwurfs gemeinsam mit Künstlern und Technikern ein konkretes Modell erarbeitet werden. Neben visuellen Aspekten soll auch die technische Machbarkeit ausführlich disku- Mahnmal-Projekt geht in die Umsetzungsphase Schüler stellen sieben Entwürfe für Friedensmahnmal vor – Jury entscheidet sich für den Entwurf “Deine helfende Hand” Energetische Stadtsanierung in Engeo und Hesedorf schreitet voran Mit ihrem Entwurf “Deine helfende Hand” konnten Verena Krystkowiak, Lisa-Emily Jochim, Bahare Rahimi und Rieke Kniep die Jury überzeugen. Fotos: Bremervörder Zeitung Im Rahmen von Vor-Ort Begehungen erheben die Energieplaner der Klima & Energieeffizienzagentur (KEEA) in Hesedorf aktuell erste gebäudebezogene Daten für die Erstellung eines energetischen Quartierskonzepts. Foto: Thomas Duwe Der Projektkurs Geschichte der Beruflichen Gymnasien der BBS Bremervörde hat in den vergangenen Monaten sieben Entwürfe für ein Friedensmahnmal entwickelt, das anstelle des Wasserspiels künftig den Kirchenvorplatz von St. Liborius schmücken soll. tiert werden, bevor die Fertigung der Skulptur in Angriff genommen wird. Auch die Finanzierung und die Kostenspielräume sollen nun ausgelotet werden. “Die Schüler sollen sich ausdrücklich an dieser Umsetzungsphase beteiligen, mitdiskutieren und Ideen einbringen”, betont Graack. Einen Termin für die Fertigstellung des Mahnmals gibt es derzeit noch nicht. Der Wunschtermin für die Einweihung wäre der diesjährige Volkstrauertag. Ob dieser ambitionierte Zeitplan realisierbar ist, werden die kommenden Monate zeigen. “Wir wollen die Umsetzung des Entwurfs zielgerichtet angehen und zeitnah realisieren. Gleichzeitig wollen wir dabei nichts überstürzen, sondern das Projekt mit Bedacht zu Ende führen”, so Daniel Graack. Die künstlerische und technische Umsetzung solle deshalb in professionelle Hände gelegt werden.